1943 schrieb Lejb Rosenthal im Ghetto das Lied „Mir lebn eybik“. Es sollte den verzweifelten und
geschundenen Menschen Mut machen. Hier der Originaltext auf Jiddisch:
Mir lebn eybik
Mir lebn eybik, es brent a velt. |
Mir lebn eybik, on a groshn gelt. |
un oyf tsepukenish di ale sonim, |
vos viln undz farshvartsn undzer ponim. |
Mir lebn eybik, mir zenen do. |
Mir lebn eybik, in yeder sho. |
mir veln lebn un derlebn, |
shlekhte zaytn ariberlebn. |
mir lebn eybik, mir zenen do.
eybik – ewig
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Wolf Biermann übersetzte und sang eine deutsche Version, die auch Wolfgang Lentner bei der Stolpersteinverlegung vortrug:
Wir leben ewig, es brennt die Welt
Wir leben ohne nen Groschen Geld.
Trotz all der Feinde hier verzagen wir nicht
Auch wenn sie treten uns ins Menschengesicht
Wir leben ewig trotz all der Not.
In jeder Stunde, die uns bedroht
Wir wollen leben und erleben
schlechte Zeiten überleben.
Wir leben ewig, bis in den Tod.
Die Neurosenheimer haben das Lied eigens für unsere Veranstaltung im Rathaus Stephanskirchen ins Bayerische übersetzt, so dass alle mitsingen konnten:
Mir leben no ewig
Mir lebm no ewig, es brennt de Weit
Mir lebm a ohne, an Groschen Geid
Und a wenn uns an Haufa Leit ned gern meng
Singan mir jetz: mir werdn ewig lebm
Mir lebm no ewig, als Lebm is bunt
Mir lebm no ewig, in jeder Stund
Ja mir werdn lebm und erlebm, schlechte Zeitn überlebm
Mir lebm no ewig, ja mir sann da