2021

Sonntag, 7. Februar 2021: Vortrag von Andreas Salomon zum Thema „Arbeiter:innenwiderstand im Nationalsozialismus“, veranstaltet von der Geschichtswerkstatt Rosenheim in Kooperation mit der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft.

Mittwoch, 24. Februar 2021: Online-Zeitzeugengespräch mit dem Holocaust-Überlebenden Ernst Grube; Moderation: Birgit Mair (ISFBB e.V.)
Der 88-jährige Zeitzeuge wird per Zoom zugeschaltet und berichtet aus seinem Leben. Unterstützt wird er von Holocaust-Forscherin Birgit Mair. Sie präsentiert Fotos Dokumente und Filmausschnitte aus dem Leben von Ernst Grube.

25.-28. Februar 2021: Faces for the Names. Projektion an den Außenmauern der JVA Stadelheim. Gesichter und Namen von Opfern des Naziterrors, die dort hingerichtet wurden.  Veranstalter J.E.W.S. (Jews Engaged With Society) München und JVA Stadelheim. Eine bewegende Veranstaltung mit großer öffentlicher Resonanz!

10.6.2021: Wir sind noch ganz berührt von der Verlegung der ersten Stolpersteine in Rosenheim.

„Im Herzen der Stadt“. Projektion zum Gedenken an die Opfer der NS-Verfolgung

Zahlreiche Rosenheimerinnen und Rosenheimer wurden Opfer des nationalsozialistischen Terrors.
Sie waren Juden, Sinti und Roma, politische oder kirchliche Gegner des Regimes, Zeugen Jehovas, Homosexuelle, kranke oder behinderte Menschen.
Sie lebten und arbeiteten im Herzen unserer Stadt – aus unserer Mitte wurden sie vertrieben, verfolgt, viele ermordet.
Von vielen wissen wir die Namen, von einigen das Schicksal.
Und von wenigen haben wir Fotos.
Diese Fotos projizieren wir nach Einbruch der Dunkelheit an eine Hauswand – ebenfalls
im Herzen Rosenheims.
Wir bringen die Gesichter und Geschichten dieser Menschen zurück. Sie werden immer
in unseren Herzen bleiben.

Ort: „König Otto“, Prinzregentenstr./Max-Josefs-Platz 1
Zeit: Freitag bzw. Samstag,
3. Juli, 30./31. Juli (Zeit: 21-23 Uhr);
13
./14. August, 20./21. August, 27./28. August (Zeit: 21-23 Uhr);
11. September, 17./18. September, 24./25. September (Zeit: 20-22 Uhr)

In Kooperation mit „Sommer in Rosenheim“

„Faces for the Names“. Projektion zum Gedenken an die Opfer der NS-Verfolgung

Dieses Kunstprojekt von J.E.W.S. (Jews Engaged With Society) mit Terry Swartzberg und dem Lichtkünstler Julian Giebelen kommt zum ersten Mal nach Rosenheim.
„Faces for the Names“ hat in München zahllose Menschen fasziniert. Portraits von Opfern des Naziterrors werden an die Fassaden der Häuser projiziert, in denen sie gelebt, gearbeitet, gelernt – oder auch gelitten haben, wie es für die bekannteste Projektion an die JVA Stadelheim gilt.
https://j-e-w-s.org/gefangnis-stadelheim-von-hinrichtungsort-zum-gedenkort

Im September 2021 kam Faces for the Names auch nach Rosenheim:

Elisabeth Block ist wohl das berühmteste Opfer des Naziterrors in Rosenheim. 1938 wird Lisi, wie alle sie nennen, von der Schule verwiesen, weil sie Jüdin ist. 1942 wird sie mit ihren Eltern und Geschwistern nach Polen deportiert und ermordet.

Ihr Tagebuch und viele Fotos haben Nachbarn und Freunde aufbewahrt; vor über 25 Jahren wurden sie veröffentlicht. 2018 wurden in Niedernburg, wo die Familie lebte und eine Gärtnerei betrieb, Stolpersteine verlegt. Der Wunsch der Angehörigen ist es, auch einen Stein vor Lisis alter Schule, der heutigen Städtischen Realschule für Mädchen, verlegen zu lassen.

Am 10.09.2021 konnte Lisis Portrait, das auch den alten Filmpalast in der Samerstr. schmückt, für eine Nacht an ihrer alten Schule leuchten.

Eine weitere Projektion am 30.09.2021 folgte der Spur der Stolpersteine, die im Juni 2021 in der Stadt Rosenheim verlegt wurden. An der Fassade des Gewerkschaftshauses in der Brixstr. 2 wurde das Portrait von Ewald Thunig gezeigt und gleichzeitig seine Biographie vorgestellt. Am Wohn- und Geschäftshaus in der Münchener Str. 28 erinnerten wir an Alfred und Charlotte Wiener, während der Schauspieler und Musiker August Zirner Ausschnitte aus Polizeiprotokollen verlas. Am C&A-Gebäude in der Bahnhofstr. 8 schließlich gedachten wir des Sinto-Musikers Franz Gory Kaufmann und hörten den eindrucksvollen Beitrag des Schulradioprojektes „Simsseewelle“.

Beide Veranstaltungen, die Teil des „Sommer in Rosenheim“ waren, fanden lebhafte Aufmerksamkeit und ein gutes Presseecho.