Die Rote Hilfe

Die Rote Hilfe Deutschland (RHD) war eine Hilfsorganisation für politische Gefangene aus der Arbeiterbewegung sowie deren Familien. 1932 umfasste allein der südbayerische Bezirk 130 Ortsgruppen mit 11.500, zu zwei Dritteln parteilosen Mitgliedern. 1931 gab es in Rosenheim 229 Mitglieder. Die Ortsgruppen Rosenheim und München organisierten zwischen 1927 und 1932 Wahl- und Informationsveranstaltungen mit bis zu 180 Personen, beteiligten sich an Sammelaktionen und waren im antifaschistischen Kampf aktiv.

1935 gelang es der Roten Hilfe laut Polizeibericht „in Südbayern systematisch eine gute und straffe Organisation“ aufzubauen, eine „rege Propagandatätigkeit“ mit illegalen Schriften zu entfalten, Beiträge und Spenden zur Unterstützung politischer Gefangener zu sammeln sowie untergetauchten kommunistischen Funktionären Quartiere zu besorgen.

Vermutlich war das Ziel der Nationalsozialisten, diese Strukturen zu zerschlagen, mit ein Grund für Johann Vogls Verschleppung nach Dachau.