Arnold Maier

Arnold Maier wird am 13.03.1890 in Karlsruhe geboren. Die Familie zieht nach Rosenheim. Am Ludwigsplatz 19 betreibt der Vater Leopold Maier das „Versandhaus Julius Jacobi“; die Familie wohnt auch an dieser Adresse. Leopold Maier ist ein bekannter und angesehener Kaufmann, der in Rosenheim die Rabattmarken einführte. Er steht unter anderem an der Spitze des bayerischen Einzelhändlerverbandes und ist aktives Mitglied des „Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens“, der gegen Antisemitismus kämpft.

   

Arnold Maier                            Reklamemarke des „Versandhaus Julius Jacobi“

Arnold wird auch Kaufmann. Im Ersten Weltkrieg kämpft er im 2. Bayerischen Infanterie-Regiment und bekommt einen Orden. Als Kampfteilnehmer beantragt er bei der Stadt Rosenheim die Verleihung des Bürgerrechts, das er im Februar 1919 erhält.

Kurz nach der Machtergreifung durch die Nazis stirbt Leopold Maier unter mysteriösen Umständen. Er wird am 13. 3.1933 nachts um 22.45 Uhr am Mangfalldamm tot aufgefunden, als Todesursache wird Herzschlag angenommen. Seine Frau Babette nimmt sich noch in der gleichen Nacht das Leben.

Arnold Maier und seine Frau Therese gingen (nach den Erinnerungen ihrer Nichte) 1928 nach Nürnberg  und betrieben dort eine Gaststätte im Naturbad, ein Anziehungspunkt für viele jüdische Nürnberger; in den 1930er Jahren seien etliche (auch das Ehepaar Maier) nach Italien emigriert.

Im Nürnberger Adressbuch für 1933 gibt es zwei Einträge:
Einwohnerteil: Maier, Arnold, Cafétier, [Wohnadresse] Kraußstraße 6/III
Gewerbeteil Kaffeehäuser: Café Bristol, Hefnersplatz 10, Inh. A. Meier & J. Murr
Auf einer Passkarteikarte  ist 1937 als das Jahr vermerkt, in dem ihm zuletzt ein Pass ausgestellt wurde.

Am 05.04.1944 wird Arnold Maier aus San Marino deportiert. Im Zug kann er einen Landsmann heranrufen und ihn bitten, seine Frau zu informieren, dass er nach Auschwitz gebracht wird. Dort wird er am 15.04.1944 ermordet.

(Quellen: Stadtarchiv Rosenheim, Stadtarchiv München; Auskunft einer Nichte von Therese Maier; Stadtarchiv Nürnberg; Foto Familienbesitz)