Moses Fichtmann

Moses Wolf Fichtmann: geboren am 30.11.1872 in Brody, Galizien, gestorben am 01.09.1941 in München

Moses Wolf Fichtmann kam 1896 nach Rosenheim. Hier arbeitete er sich hoch, war Inhaber eines Geschäfts für Kurzwaren in der Riederstraße 1. 1931 erwarb Moses Fichtmann das Gebäude Max-Josefs-Platz 17 und eröffnete darin ein Konfektionsgeschäft. 1930 erhielt er die deutsche Staatsangehörigkeit, die Aberkennung jener erfolgte für ihn und seine Familienmitglieder jedoch bereits am 16.03.1934. Feindseligkeiten von anderen Bürgern und Angriffe der SA entzogen der Familie wirtschaftlich die Lebensgrundlage. Oberbürgermeister Gmelch positionierte sich ebenfalls gegen die Familie und übte entsprechenden Druck aus. Am 24.08.1938 war Moses Fichtmann gezwungen, das Haus unter seinem eigentlichen Wert zu veräußern und sein Geschäft aufzugeben. 1939 stellte er im Oktober einen Auswanderungsantrag für sich und die noch in Rosenheim lebenden Familienmitglieder. Mithilfe des bereits in den USA lebenden Sohnes Siegfried war es möglich, dass dessen Brüder Eduard und Franz in die USA gelangten. Moses Fichtmann, seine Ehefrau Taube und seine Tochter Klara wurden durch Befehl der Gauleitung in München gezwungen, im Juli 1941 in das „Gemeinschaftshaus der jüdischen Kultusgemeinde“ zu kommen. Am 01.09.1941 starb Moses Fichtmann, nach offizieller Angabe der Todesursache an einem Herzinfarkt.