Plakataktion zur Erinnerung an Rosenheimer Jüdinnen und Juden

Ein besonders schönes Beispiel für den Plakataushang ist vor dem „Flower Power“ am Ludwigplatz zu bewundern. Vielen Dank an Heidi und Lilli Pütz.
(Foto: Johannes Thomae)

Vor 82 Jahren, am 9. November 1938, wurden auch in Rosenheim jüdische Geschäfte zerstört und geplündert. Unter den jüdischen Rosenheimern gab es besonders viele Geschäftsinhaber und ihre Familien. Durch die Corona-Pandemie ist – anders als in den letzten Jahren – ein gemeinsames Gedenken heuer kaum möglich. Daher kam uns die Idee, heutige Geschäftsinhaber zu bitten, mit uns gemeinsam für ein öffentlich sichtbares Gedenken an die früheren Kollegen zu sorgen und unser Plakat mit folgendem Text auszuhängen:

Zur Erinnerung
Viele jüdische Rosenheimer waren Geschäftsinhaber. 
Sie wurden von den Nationalsozialisten verfolgt, vertrieben, ermordet.
Sie sollen nicht vergessen werden.
„Ihr seid nicht verantwortlich für das, was geschah, aber dafür, dass es nie wieder geschieht”.
(Max Mannheimer)

Ergänzt wird das Plakat durch kurze Texte zum Schicksal einiger Familien, die ausgehängt oder ausgelegt werden können (s. Attachment). Über einen QR-Code kann unsere Homepage www.stolpersteine-rosenheim.de erreicht werden.

Für diese Aktion eignet sich besonders der Zeitraum zwischen dem 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht 1938, und dem 27. Januar, dem Jahrestag der Befreiung des KZ Auschwitz 1945. An diesem Internationalen Holocaust-Gedenktag wird in den sozialen Medien seit Jahren auch mit dem Hashtag #WeRemember erinnert. Heuer hat sich beispielsweise auch der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder mit einem Foto daran beteiligt.

Interessierte können das Plakat in A3 oder A4 über uns beziehen oder – noch besser – hier herunterladen (Farbdruck, 160g Papier geht gut).

Beispielhafte Schicksale einiger Familien können hier und hier heruntergeladen und im Geschäft ausgelegt werden.

Im OVB erschien pünktlich zum 9. November ein sehr lesenswerter Artikel dazu. Allerdings enthält er ein kleines Missverständnis: Im letzten Jahrzehnt war es vor allem das Verdienst von Angelika Graf und dem Verein „Gesicht zeigen“, dass wir jedes Jahr eine gute Veranstaltung zur Pogromnacht hatten!